Dienstag, 22. Januar 2013

Denk doch mal logisch!


"Dieser Test wäre eigentlich ein guter Grund für mich, zu kündigen!"

Ich beobachte meine Mathelehrerin, wie sie unsere Arbeiten auf den Tisch pfeffert und frage mich, wie schlimm es wohl dieses Mal sein wird.
Die meisten haben schon bei der Abgabe genug Tränen vergossen, als dass jetzt noch Flüssigkeit zum Heulen übrig wäre, obwohl das Ergebnis, wie so oft, für die meisten ein guter Grund zum verzweifeln ist. Die letzte Note vor den Halbjahreszeugnissen: 5! Na wunderbar.
Zweimal gab es eine 3. Der Rest der Klasse schnitt schlechter ab. Ab und an dringen zwischen dem verzweifelten Murmeln der ersten Reihe und den emporten und enttäuschten Ausrufen Anderer, ernste Freudenrufe hervor. "Eine 4. Jawoll. ich hab keine 5 auf'm Zeugnis."
Zwar ist die Freude verständlich, doch wünschenswert sind solche Sätze wohl kaum. Jetzt noch die ellenlange Rede von unserer Mathelehrerin anhören, mit ihr den Halbjahresschnitt vergleichen und dann ist endlich Pause.
Darauf haben alle gewartet. Jetzt ist genug Zeit die Hexe unbesorgt auseinanderzunehmen und den ganzen Frust rauszulassen. "Wieso schreibt die auch so nen Scheiß? Und das kurz vor den Zeugnissen. Und überhaupt..."
Wenn etwas schief geht bekommen es immer die ab, die grade nicht da sind.
Heime setze ich mich vollkommen frustriert an die Arbeit und pflücke sie einmal komplett auseinander. Ich rechne alles nochmal durch und kontrolliere die Ergebnisse mit dem Taschenrechner.
Alles auf Anhieb richtig. Für alles habe ich eine 3/4 Stunde gebraucht.. Was läuft nur schief mit mir?

Ich sitze eine Weile da und denken über die Sache nach. Seit eh und je verstehe ich, was ich mit den ZAhlen machen muss. Seit eh und je bin ich in Mathe schlecht. Das ergibt keinen Sinn. Ich rufe meine beste Freundin an und lege ihr das Problem dar.
"Ist doch ganz logisch. Du hast nur Angst vor Mathe!"
Angst vor Mathe? ist das der Grund, weshalb ich immer so schlecht bin? Kann denn Angst wirklich der Grund sein?
"Deine unterbewusste Einstellung ist total negativ. Weil du weißt oder denkst, dass du es eh nicht kannst, bist du zu aufgewühlt um dich zu konzentrieren."
Scheint mir nachvollziehbar. Aber würde das dann nicht bedeuteten, dass Erfolg eine Sache der Einstellung ist?

Ich werde versuchen meine Einstellung zu ändern und das Ergebnis zu beobachten. Vielleicht stimmt es ja doch. Vielleicht hatte ich jahrelang einfach nur eine falsche Einstellung, die mir die Chance genommen hat klar denken zu können.

2 Kommentare:

  1. Is ne interessante Theorie, dass Erfolg mit der Einstellung zu tun hat. Aus eigener Erfahrung kann ich die Theorie nich verwerfn oder bestätign, da ich (was Schule angeht) immer die gleiche Einstellung hatte: nämlich Angst vor sämtlichn Tests.

    Aber im Grunde klingts ziemlich plausibel, weil man sich durch Angst ja doch einige Sachen selbst verbaut ... müsste nur noch nen Knopf geben, mit dem man die Angst wirklich komplett abstellen kann.

    Ich wünsch dir jedenfalls, dass du den Knopf findest! ;)

    AntwortenLöschen
  2. Du hast mit deiner Theorie mit Sicherheit recht. Erfolg ist Kopfsache.
    Wenn du mit der Einstellung an den Test gehst, dass du eh eine schlechte Note schreibst, dann kann das alles nicht funktionieren.
    Glaube einfach einmal an dich selbst und sag dir: "Ich kann das!" Du wirst sehen, es funktioniert gleich viel besser.
    Ich hatte vor dem Abi auch sehr viel Angst, aber letztendlich saß ich da drin und habe mir immer wieder selbst gesagt, dass ich es schaffe und genug gelernt habe.
    Und siehe da: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Abischnitt =)

    AntwortenLöschen